10. Tag - 1. Aug - Richards Bay FARB - Battlefields Country Lodge Airstrip
Zurück am Flugplatz von Richards Bay haben wir unser Leihauto zurückgegeben und wollten zu unserem Flugzeug. Zuvor
mussten wir aber noch auf die Abfertigung eines Regionalfluges warten. Man wollte verhindern, dass wir uns mit
den Passagieren dieses Fluges - oder sich diese Passagiere mit uns - vermischen. Die Turboprop-Maschine von South African Airways
startete dann über uns hinweg, als wir unser Flugzeug für den Start auf der Abstellfläche vor dem Flughafengebäude vorbereiteten.
Ein Regionalflug von South African Airways
Da wir uns noch nicht so schnell vom Meer trennen wollten, flogen wir noch einige Zeit entlang der Küste Richtung Norden, bis wir dann etwas
südlich von Swaziland unseren Kurs in Richtung des Landesinneren änderten.
Der Küste entlang Richtung Norden
Das Bild unter uns änderte sich schlagartig und wir hatten wieder die ausgetrocknete, steppenähnliche und felsige Landschaft unter uns,
die wir in den ersten beiden Tagen kennengelernt hatten. Die Flüsse, die in den Karten eingezeichnet sind und von uns teilweise
zur Navigation verwendet wurden, konnten wir nur als völlig ausgetrocknete Flussbette ausmachen. Von der Flugverkehrskontrollstelle
(Johannesburg South) bekamen wir die Information, dass ein anderes Flugzeug in gleicher Höhe unseren Flugweg kreuzen sollte. Wir, und
auch sicher der andere Pilot, hielten Ausschau. Nach einiger Zeit bekamen wir von der Radarüberwachung die Information, dass wir
aneinander vorbeigeflogen sind und kein weiterer Verkehr bis zu unserem Ziel zu erwarten wäre. Dies sei an dieser Stelle erwähnt, da
ich mit dem Piloten des anderen Flugzeugs noch einmal zu tun haben sollte.
Die Landschaft auf dem Weg vom Meer ins Landesinnere
Unser Ziel war die Battlefields Country Lodge mit ihrem privaten Airstrip auf dem wir landen sollten. Dieser war in der vertrockneten
Landschaft sehr schwer auszumachen. Wir flogen direkt auf die Lodge zu und erkannten links neben der Lodge einen verdorrten, sehr langen und
geraden Grasstreifen. Als wir näher kamen, entdeckten wir auch die Pistenbegrenzung, die mit halb eingegrabenen und weiß gestrichenen
Autoreifen realisiert war. Nachdem wir die Frequenz von Johannesburg Information verlassen hatten, erzählten wir wieder einmal auf der
Frequenz für unbemannte Flugfelder, was wir nun so vor hätten.
Die Battlefields Country Lodge mit privatem Airstrip
In vorbildlicher Weise überflogen wir den Airstrip in unterschiedlichen Höhen, um diesen gründlich unter die Lupe zu nehmen. Da von
oben keine Behinderungen zu erkennen waren, flogen wir noch eine Platzrunde und landeten - endlich wieder mit einer Menge an Gegen- und Seitenwind.
Nach der Landung rollten wir zurück zur Lodge. Dass wir gelandet sind, dürfte niemanden groß in Aufregung versetzt haben. Das
waren wir aber mittlerweile gewohnt und so stellten wir unser Flugzeug auf einer nicht klar definierten Position, die nur durch ein
paar schwer deutbare Anweisungen eines Farmarbeiters per Handzeichen zu erraten war, am Ende der Airstrips ab. Dieser stürmte nahezu in
Richtung Flugzeug, begrüßte uns sehr herzlich und wollte sofort unser Gepäck ausladen und uns hilfreich zur Seite stehen.
Anflug auf die Piste der Battlefields Country Lodge
Ich musste ihn leider etwas enttäuschen, da wir noch einige Zeit brauchen würden, um alles einzupacken, was wir während des Flugs so im Flugzeug
"herumliegen" haben, das Flugzeug festzumachen, zu sichern, und das Gepäck von den Plätzen in der zweiten Reihe herauszubekommen. So
zog er unverrichteter Dinge, etwas traurig, uns nicht helfen zu können, wieder davon. Mittlerweile waren wir bereits ein sehr gut eingespieltes
Team - Gisela versorgte das Innere des Flugzeuges und ich war für das Festmachen zuständig. Das Einschlagen der Befestigungsanker in den
sehr harten und ausgetrockneten Boden gestaltete sich als recht schwierig und war eine willkommene Abwechslung für die Farmarbeiter, die
in einiger Entfernung ihre Arbeit niederlegten, um sich an diesem Schauspiel zu amüsieren.
Festmachen des Flugzeugs neben dem Airstrip
Als wir dann vom Flugzeug in Richtung Rezeption gingen, wurden wir gleich von drei Hunden begrüßt, die uns in den kommenden beiden
Tagen überall hin folgen sollten und uns auch bei unseren Spaziergängen begleiteten.
Unsere Begleiter an den beiden Tagen in der Battlefields Country Lodge
Nachdem wir einige Formalitäten erledigt hatten, wurden uns die verschiedenen Hütten gezeigt. Alle waren in der typischen Weise mit
Stroh gedeckt und darunter verborgen befanden sich liebevoll eingerichtet Speisesaal, Frühstücksraum, Konferenzraum, ...
Die Unterkünfte sehen aus wie Silos
Die Unterkünfte waren toll. In einem der runden Silos bewohnten wir den ersten Stock - ein großes rundes
Zimmer in dem sich hinter einer gemauerten Trennwand das Badezimmer mit Dusche und Badewanne mit Sprudeldüsen befand. Nachdem
die obligatorischen Fotos gemacht worden waren, durften dann auch alle Einrichtungen genutzt werden und innerhalb
weniger Minuten hatten wir wieder einmal so viel an Gepäck, Flugutensilien und Gewand im Zimmer verteilt, sodass es aussah,
als ob wir schon eine Woche dort gewohnt hätten.
Unser sehr geräumiges, rundes Zimmer
Nachdem wir unser Chaos verbreitet hatten, gönnten wir uns an der Bar einige Getränke und machten anschließend
einen Spaziergang auf dem Airstrip, den wir von Anfang bis zum Ende abgeschritten sind. Nun wurde uns auch bewusst,
wieso es nach dem Landen so "gerumpelt" hatte. Aufgrund der großen Trockenheit bestand die Oberfläche nicht aus
einer durchgehenden Grasschicht, sondern nur aus einzelnen, sehr harten, vertrockneten Grasbüscheln, die in größeren
Abständen aus der vertrockneten Erde herausstanden.
Ansonsten aber eine tolle Einrichtung so eine private Landebahn direkt neben dem Haus, auf der man zu jeder Zeit
starten und landen kann. Schade, dass es so etwas bei uns nicht gibt. In den nächsten Tagen sollten wir diese Möglichkeit
noch ausreichend nutzen.